Anders.

Jugend forscht.
Jugend forscht.

Heute. 

Ein ganz anderer Tag, als gestern. 

(Was bin ich nicht für ein hintergründiger Dichterfürst?!) 


Meine Samsung Galaxy Watch 7 sagt mir in der Früh, dass ich mich gestern ein bissi überanstrengt hab und tatsächlich bin ich froh, heute einen relaxten Tag vor mir zu haben. 

Schon lange haben Schatzi und ich geplant, nach Norheimsund zu fahren, weil uns der Ort bei der verregneten Anreise so gut gefallen hat. Heute ist es soweit. Nach einer knappen Stunde, in der wir durch eine wunderbare Landschaft fahren, die hügelig, saftig grün, abwechslungsreich und nicht so schroff und spitz geformt ist, wie die letzten Gegenden, durch die wir gekurvt sind, kommen wir in Norheimsund an. 

Ein verschlafenes Örtchen am Strand eines Fjords, das zwar sichtlich Touristen beherbergt (Fotos eines positiv-gewagten architektonischen Abenteuers eines Hotels separat), aber in seiner Atmosphäre so beschaulich ist, dass man schon vom Hinschauen runterkommt. Was haben wir gesehen: 


Kleine Kinder, die bei weniger als 20 Grad Außentemperatur im Fjord-Wasser schwimmen, während ihre Mütter im Bikini am Strand im Klappsessel relaxen. 

Ein Café (hier "Kafé" geschrieben), das offensichtlich das zweite Wohnzimmer der Einheimischen ist. Dort - am Stammtisch - residierte ein Wikinger-Nachfahre mit rotblondem Haarkranz und Bart und einer Ledermanschette um den linken Unterarm und einem Hörgerät hinter dem rechten Ohr. 


Zwei "elderly ladies" - lieb gekleidet. Die eine trägt die Haare so wie damals, als ihre Mama ihr beim ersten Schultag einen Mittelscheitel verpasst hat und links und rechts zwei Zöpfe geflochten hat. Ich nenne sie mal keck Pipi. Als Pipi das Kafé betritt, begrüßt sie mit einem vielsagenden Lächeln die Herren am Stammtisch und macht es sich mit ihrer Freundin gemütlich. Schräg gegenüber sitzen zwei andere Damen - auch im Rentnerinnen-Alter - und die eine strickt unverdrossen an einem Pullover, der auch einem mittelgroßen Walroß passen könnte. Bevor sie es sich auf der ausladenden durchgesessenen Couch bequem gemacht hat, hat sie die Herren am Stammtisch mit einem kleinen Tänzchen erfreut. 


Wir schauen zu und freuen uns, während wir zwei großzügig belegte Sandwiches genießen und ich den gratis Filterkaffee schlürfe. 


Schatzi konsultiert derweil das Internetz und findet heraus, dass nur 5 Autominuten entfernt ein Wahnsinnswasserfall rauscht, den man auch von hinten beim Rauschen bewundern kann. Wir aktivieren Rudis Batterie und flitzen dorthin. 

Meine Motorik ist heute nicht auf "aufwärts" eingestellt und so wagt sich die Wunderbare an den Aufstieg und erforscht das Norwegische Niagara, ohne wie beim kanadischen Zwilling von oben bis unten nass zu werden. 


Wir beschließen, die Rückfahrt nach Bergen anzutreten, um dort das Fischereimuseum zu besuchen. Zuvor wollen wir Rudi eine Batterieaufladung gönnen, damit er uns morgen zumindest die halbe Strecke nach Alesund ohne Murren transportiert. 

Wir haben allerdings nicht mit den Tücken der norwegischen Kamel-Tränken für Rudi und seine Freunde gerechnet. 

Das Auto-Navi, das eigentlich die nächstgelegenen E-Tankstellen zeigen und ansteuern sollte, bringt uns unverdrossen zu drei Plätzen, von denen zwei gar keine E-Zapfsäulen haben und die dritte mit unserer Bezahl-App nicht kompatibel ist. Nach einer dreiviertel-Stunde vergeblichen Suchens - begleitet von großem Fluchen und zunehmendem Lulu-Drang - erbarmt sich das Schicksal und lässt uns eine Elektro-Zapfsäule finden, die uns wohlgesonnen ist. Immerhin hat sich zu diesem Zeitpunkt das Aufladen dann auch ordentlich ausgezahlt.


Heute gemma wieder ins "Marg&Bein", lassen uns kulinarisch verwöhnen und dann packen wir wieder unsere Koffer, um morgen nach Alesund aufzubrechen. Das Navi sagt, es werden 7,5 Stunden Fahrt, da wird das Rudi-Kamel zur Halbzeit wieder einen großen Schluck aus der Steckdose brauchen. 


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