Female Power.

Die Kraft und die Herrlichkeit.
Die Kraft und die Herrlichkeit.

Ein Tag der Challenges.

Wohl im strömenden Regen, aber ahnungslos vom Hindernis-Parcours, durch den wir heute navigieren sollten, brachen wir guter Dinge heute Vormittag in Gudvangen auf. Ganz easy, denn die Reise sollte uns doch nur 2 Stunden lang ins nahe Bergen bringen. 


Die erste Hälfte der Strecke führte uns wie gewohnt durch den einen oder anderen Tunnel und der brave Chauffeur hielt immer wieder mal an, um der Reiseleiterin ein gewagtes Fotomotiv zu ermöglichen. Sogar einen Tunnel durchquerte man in beiden Richtungen, um zu Tal stürzende Wassermassen doch noch fotografisch zu erfassen.

Kann gut sein, dass uns der dadurch eingetretene Zeitverzug vor noch Schlimmerem bewahrte, als dann ohnehin passierte. 


Etwa auf halber Strecke - genau, als es ernsthaft ans Abbiegen Richtung Bergen ging - wurde die Strecke abgeriegelt und wir wurden von Streckenposten angewiesen, in Richtung Norheimsund auszuweichen. Wir wissen bis jetzt nicht, was diesen Umweg notwendig machte. Anfangs freuten wir uns sogar über die erzwungene neue Strecke: Eine Bergstraße führte uns in eine wunderbare Gegend, die sogar durch den Regen und den Nebel großartig aussah. Alle paar Meter glaubte man, ein nordischer Waldgeist würde aus dem Unterholz herausbrechen.


Eine moderne Abart davon musste auch reichen. 

Ein bissi deppater Norweger bildete sich ein, auf der ohnehin außerplanmäßig überfrequentierten Straße ein Tiny House zu transportieren. Dies und eine Baustelle, die von einer auf Wochenendbetrieb geschalteten Ampel geregelt wurde, führte zum finalen Knock-Out des Verkehrs. 

Wir standen 1 Stunde still, während draußen der Regen prasselte und drinnen der Balken des Batterieladestands unerbittlich nach links wanderte. 


Und nun kommt der Moment, wo sich endlich der Sinn des heutigen Berichts-Titels offenbart. 

Beherzte und resolute Frauen - nur Frauen! - nahmen die Misere in ihre Hände und lenkten über ihre Handys Verkehr und Gegenverkehr so geschickt durch kilometerlange (!) Staus, dass wir schließlich tatsächlich wieder ins Rollen kamen. 

Frauen-Power forever! 


Nachdem wir endlich wieder weiterfahren konnten, erreichten wir den Ort Norheimsund und beschlossen augenblicklich, hierher bei Schönwetter zurückzukehren. Warum, wird der dann zu veröffentlichende Bericht verdeutlichen. 


Nach insgesamt über 6 Stunden Fahrt (statt der geplanten 2) erreichten wir Bergen und das Glück lächelte uns mit einem breiten Blendax-Grinsen an.

Unsere Wohnung, die wir für die nächsten 5 Tage gemietet haben, ist in einem wunderschön renovierten Jahrhundertwende-Haus in einem alten, gepflegten Viertel und begrüßte uns mit einem anheimelnden Charme, dass wir mit größter Freude gleich einmal unsere Koffer auspackten und uns fühlten, als wären wir grade heimgekommen. 

Schräg gegenüber ist ein Kiwi-Laden (ein norwegisches Tante-Emma-Format), wo wir gleich einmal alles einsackten, was wir brauchen. 


Und Google spuckte tatsächlich nur 20 Hausnummern entfernt ein großartiges Lokal aus.

"Marg&Bein". Wir begehrten Einlass und wurden zunächst von einer sehr schwer zu überzeugenden jungen Kellnerin abgeschasselt, bis sich der diensthabende Maitre unserer erbarmte und uns einen wunderbaren Hochtisch gönnte, auf dem sich kurz darauf die exquisitesten Köstlichkeiten aus dem Meer niederließen. Schatzi und der Oide im allergrößten Glück und wir reservierten sofort für Mittwoch unseren letzten Abend in Bergen, bevor wir nach Alesund weiterfahren. 


So hat sich ein verregneter und verfahrener Tag im allergrößten Wohlgefallen aufgelöst und der bergische Maitre hat die schwer angeknackste Männerehre wieder in die Balance gelächelt.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas (Samstag, 05 Juli 2025 23:32)

    Zum Schluss: Gottlob, sonst verkämen wir zu traurigen Statisten neben unseren Heldinnen...