The day of wine and roses.

Der Zug ins 12. (Ehe)Jahr.
Der Zug ins 12. (Ehe)Jahr.

Heute vor 11 Jahren haben mein Schatz und ich geheiratet. Nachdem wir 1 Jahr vorher beschlossen hatten, dass wir sowas tun werden. Und seitdem ist alles anders. Jeden Tag. Jedes Jahr. 

So wie heute. Sowas haben wir auch noch nie gemacht. 


Früh aufgestanden, gut gefrühstückt (ich) und um halb 9 saßen wir schon auf der Fjord-Fähre "Lady Elisabeth". Die brachte uns bei norwegisch-gutem Wetter nach Flam. Zwei Stunden auf seidig-glattem Süßwasser, das von ganz beiläufig herabstürzenden Wasserfällen der Berge rundherum gespeist wird. 

Nachdem wir uns an eine sehr lautstarke russische Reisegruppe gewöhnt hatten und uns im Sinne gesicherter Gesundheit alle ukrainischen Solidaritäts-Kundgebungen verkniffen hatten, wurde es eine extrem idyllische Fahrt voller Romantik und Zweisamkeit. Irgendwann ist einem Russen aufgefallen, wie wir miteinander umgehen und er hat uns aktiv gefragt, ob er mit Gabis Handy ein Foto von uns machen darf. Er durfte und so ein zarter Geruch von Frieden lag in der Luft. 


Um 10.30 kamen wir in Flam an und schlenderten rüber zum Bahnsteig, wo die Flamsbahn schon auf uns wartete. Mit der kletterten wir 850 Höhenmeter rauf nach Myrdal. Wir sind ja vor kurzem mit dem "Ötscherbären" nach Mariazell gefahren und ich muss gestehen, dass die Flamsbahn doch ein paar Extra-Sensationen zu bieten hat. 

Ein gigantisches Szenario an hoch aufragendem zerklüftetem Gebirge und Wasserfällen, die schon um einiges mehr können, als die raffinierteste Grohe-Dusche. Das alles auf edel gepolsterten Sitzen und von eleganter Holztäfelung umgeben. 

Und - kein Nachteil - wegen der relativ frühen Stunde noch in schütter besetzten Waggons. 1 Stunde dauert die Fahrt und wir haben dann auch gleich mit dem gleichen Zug die Rückfahrt angetreten, weil oben in Myrdal halt die andere Variante norwegischen Wetters zugeschlagen hatte. 


Back in Flams quetschten wir uns schnell in den Imbiss, flüchteten von dort asap auf die Landstraße raus aus der Zivilisation und waren dann knapp eineinhalb Stunden neben einem wildrauschenden Gebirgsbach unterwegs. Also - einmal einen ganzen Sommer hier zu verbringen, ein Buch zu schreiben oder dem bedeutsamen Nichtstun zu fröhnen, warat eventuell eine ernsthafte Überlegung wert.  


Jetzt sitzma wieder am Pier und die Liesl-Lady hat grade angelegt, um uns wieder zurück nach Gudvangen zu bringen, wo uns heute ein reservierter Tisch im Seafood-Restaurant erwartet. Und ein paar Schlückchen Schaumwein. Oder so. 


Ich glaub, ich bin ein sehr glücklicher Mensch und ein besonders glücklicher Mann. Das ist schon eine Menge, was man in so einem (Ehe)Leben sagen kann. 


P.S.: Jetzt ist grade eine sehr kommunikative japanische Reisegruppe aufs Schiff gekommen und die Sache mit dem Weltfrieden wird schon wieder schwierig...

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Kommentare: 2
  • #1

    Walter Zinggl (Freitag, 04 Juli 2025 16:07)

    No parking ���

  • #2

    Hannes Sonnberger (Freitag, 04 Juli 2025 16:12)

    Die Variante in New York - "Don't even think of parking here" funktioniert genauso gut �