Der Tag der Premieren.

Unendliche Weiten.
Unendliche Weiten.

Es gibt Tage, da werden auch einem Boomer noch positive Überraschungen geschenkt. 

Selbstverständlich ist jeder Tag, der mit Gabi beginnt, ein wundervolles Unikat. Wenn ich aber mit ihr auf Urlaub bin und einen Tag wie heute haben darf, ist es ein Tag der Premieren. 


Zunächst etwas durchaus Profanes.

Als ich vor mittlerweile 49 Jahren meinen Führerschein machte, hätte ich mir niemals nie vorstellen können, einmal ein Auto wie das aktuelle zu chauffieren. Ein elektrisches. Na gut, spät dran, werden die meisten sagen. Aber spät dran bin ich bei allem in meinem Leben, also warum daran etwas ändern? 

Die hottest news from today aber ist: Zum ersten Mal haben wir das Auto an einer Stromtankstelle aufgeladen. Und auch das ist noch immer nicht die Sensation. Die wirklich ultimativ wahre absolute Begeisterung kommt vom MODUS der Aktivität.

Komfortzonen-Bewohner der Verbrenner-Welt sagen: Ich lass mir doch nicht vorschreiben, wann ich Pause mache und schon gar nicht, wie lange. 

Der konvertierte Boomer-Mensch sagt: Bist Du depppaaaaat! 30 Minuten am Schnell-Lade-Gerät, das geht ja schneller, als man zwei Bindestriche tippseln kann und während dessen sitzt man mim Schatzi und isst gemütlich das Mittagessen und trinkt einen gschissenen norwegischen Espresso - sorry, aber die Skandinavier können das einfach nicht. 

Alles anders, völlig gechillt steigt man wieder in das lautlose Gefährt und gleitet durch eine Landschaft, dass einem die Spucke wegbleibt. 


Wir waren auf ca. 2000 Meter Seehöhe unterwegs, es hatte 7,5 Grad Celsius und wir meinten, auf einem anderen Planeten zu sein. So weit das Auge reicht die allergrünstesten moosbewachsenen Flächen, die den Eindruck erweckten, von keinem Menschenfuß je betreten worden zu sein. Fjorde! Was sag ich Fjorde? Meereszungen bis tief in die gebirgige Landschaft hinein, wo Du dem Navi nicht traust, dass das Meerwasser ist! 


Dann kamen die Tunnel. Was sag ich Tunnel? 

Ewig lange finstere Röhren durch ewige Gesteinsformationen, in denen alle 6 km ein bunter Lichtdom erstrahlt. Der längste dieser Tunnel war 25km lang (in Worten: fünfundzwanzigtausend Meter) und hatte vier solcher Lichtspiele, wo Du glaubst, Du fährst mit bei einer Endoskopie eines Riesen. Insgesamt haben wir heute locker 50 Tunnel-Kilometer bewältigt. 


Nur, um am Ende unserer Fahrt kurz nach Flam in einem entzückenden Resort anzukommen, wo ein Blick aus dem Zimmerfenster uns die Aussicht auf gleich drei Wasserfälle freigibt, die aus großer Höhe in die Tiefe stürzen. 


Nachdem ich heute aus Sicherheitsgründen während der Fahrt nicht fotografierte, lenke ich submissest die Aufmerksamkeit der p.t. Leser*innenschaft auf die Kunst meiner Beifahrerin und Reiseleiterin, die noch separat ihrer Dokumentation harrt. 

Ich empfehle mich zu norwegischen Kronen-Preisen und erbitte auch morgen wieder die geschätzte Aufmerksamkeit. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Thomas (Freitag, 04 Juli 2025 01:11)

    Die hast du, lieber Hannes, freu mich schon auf die morgige Nachtlektüre...

  • #2

    Angela (Freitag, 04 Juli 2025 11:52)

    Neid ist ja nie cool. Aber: WOW, Neid! ;)